Für die mit 19:24 unterlegene HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim ist Abstieg kaum mehr abzuwenden, die HG hat dagegen Ligaverbleib vor Augen

HG Königshofen/Sachsenflur – HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim 24:19

Während sich die HG-Spieler nach der Schlusssirene in den Armen lagen, ausgelassen in einem Kreis hüpften und sangen, kauerten die HSG-Akteure verstreut in der Tauber-Franken-Halle herum. Oft alleine, alleine mit ihrer Enttäuschung über die erneute Niederlage im Derby der Handball-Verbandsliga (wir berichteten bereits online). Zwar hatten sie im Vergleich zum Hinspiel dieses Mal „nur“ mit fünf Toren Differenz verloren, doch das ist freilich ein schwacher Trost für Dittigheim/Tauberbischofsheim. „Unsere Jungs sind einfach zu grün für diese Liga“, empfand HSG-Coach Martin Keupp nach dem 19:25.

Das Trikot steht sozusagen symbolisch für den Hauptgrund des nun nahenden Abstiegs. Da baut auch der Coach kein Luftschlösser: „Wir werden jetzt nichts abschenken, aber mit der Niederlage heute können wir für die Landesliga planen“, sagte Keupp. Allerdings werde er jetzt die restlichen acht Begegnungen anders angehen: „Der Fokus wird nun auf der Entwicklung von Eigengewächsen liegen.“ Als Beispiele nennt er Luis Hönninger und Tobias Ehler.

Nach der Derby-Niederlage ist der vorletzte Platz für die HSG im Grunde zementiert. Doch Martin Keupp will auch im Falle eines Abstiegs nicht „die Biege“ machen, sondern in der Landesliga, sollte es so weit kommen, einen Neuaufbau starten. „Ich habe als Trainer für die kommende Runde zugesagt. Ich bin dafür mitverantwortlich, und dieser Situation stelle ich mich. Ich bin keiner, der nach einem Jahr wieder abhaut“, sagte der 31-Jährige.

Allerdings weiß er noch nicht, wie die Spieler aus dem aktuellen Kader mitziehen. Erste Gespräche seien geführt, Ergebnisse gebe es allerdings noch nicht zu vermelden.

Zahners starke Paraden

Klar dürfte sein, dass der eben erst reaktivierte Torhüter Daniel Rakovic wieder aufhören wird. Auf ihn waren am Samstag viele Augen gerichtet, spielte er doch viele Jahre für die HG. Doch gerade im zweiten Durchgang stahl sein Gegenüber Andre Zahner dem Routinier mit zahlreichen guten Paraden ein wenig die Show. Zahner machte aber nicht den Zampano nach dem Spiel. Entspannt tippte er ein paar Nachrichten in sein Handy und meinte nur: „Das Torwart-Duell war ausgeglichen.“ Doch feiern wollte auch er noch mit seinem Mannschaftskameraden: „Da wird schon noch etwas gehen“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Feiern wollte auch HG-Trainer Roman Christov, wenngleich er den Klassenerhalt noch nicht als perfekt ansehen möchte: „Du brauchst 16 Punkte, um drin zu bleiben. Also brauchen wir noch fünf“, rechnete der Trainer-Fuchs vor.

Im Gegensatz zu seinem Gegenüber Keupp ist Christov noch unschlüssig, ob er in der kommenden Saison Trainer sein wird. „Ich glaube eher nicht“, sagte er. Wenn er weiter macht, dann müsse die HG auf jeden Fall weiter in der Verbandsliga spielen. Aber das scheint ja jetzt sicher.

Vielleicht schreckt ihn auch der nahende Umbruch in der Mannschaft ein wenig ab. „Sven und Sebastian Meder hören auf, auch Andre Zahner“, informierte Vorsitzender Gerhard Meyer.

Der „Vereins-Boss“ sieht das aber recht gelassen: „Dann müssen die Jungen ran.“ Doch Obacht: Zu „grün“ sollte das HG-Team 2018/19 nicht sein. . .

Info: Sehen Sie zum Derby auch ein Video auf www.fnweb.de und im youtube-Kanal der Fränkischen Nachrichten

Dittigheim/Tauberbischofsheim: Biesinger, Rakovic (beide Tor), Hönninger (2), Fritz Bloser (2), Ehler, Hartmann (2), David Küpper, Suihkonen, Brezina, Niklas Küpper (2), Felix Bloser (2), Hartnagel (1), Gärtner (2/2), Engert (6).

Königshofen/Sachsenflur: Klotz, Zahner (beide Tor), Rene Meder (3), Timo Meyer, Dennis Meyer (3), Sebastian Meder (3), Gengel (1), Sven Meder (7), Cico (3/1), Marius Fischer, Gabor Toth (4/1), Alasana Veith, David Fischer, Hensel.

Spielfilm: 0:2, 2:4, 4:4, 4:6 (19.), 7:7 (28.), 9:7 (Halbzeit), 9:9, 9:10, 11:12, 15:13 (48.), 16:15 (50.), 18:15, 19:16, 21:17 (58.), 23:18, 24:19. – Zeitstrafen: 6/4. – Rote Karte: David Küpper (30., unsportliches Foulspiel). – Schiedsrichter: Frank Kleemann, Daniel Sohns (Friedrichsfeld und Heddesheim). – Zuschauer: 600.

Autor: Michael Fürst