Defense wins Championships!

Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga Baden in der Saison 2017/2018 hat man in der zurückliegenden Saison die Meisterschaft in der Landesliga Nord und den damit verbundenen direkten Wiederaufstieg erreicht.
Mit einem 27:23 Erfolg über den TSVG Malschenberg sicherte sich die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim bereits zwei Spieltage vor Saisonende die Landesliga Meisterschaft.
Zu Beginn der Saison stand ein großer Kaderumbruch bevor. Mit David Küpper, Fritz Bloser, Pascal Gärtner, Daniel Rakovic, Felix Bloser, Sandro Leuthold (alle Karriereende), Johannes Baier (SG Bad Mergentheim) und Luis Hönninger (TV Hardheim) verabschiedeten sich gleich 8 Spieler von der HSG und traten nicht den Gang in die Landesliga an. Zudem kam erschwerend hinzu, dass Youngster Carlo Hartnagel aufgrund einer Schulteroperation die komplette Saison ausfallen sollte.
Die Verantwortlichen hatten alle Hände voll zu tun, diese Lücken zu schließen. Mit Christian Gluhak, Jonas Berthold, Alexander Bitsch, den Gärtner-Brüdern Steffen und Dominik sowie Volker Leikauf konnte man schon zum Vorbereitungsbeginn einige Neuzugänge präsentieren. Leider verletzte sich Volker Leikauf direkt schwer an der Achillessehne, weswegen sein Comeback immer noch in den Sternen steht. Dafür meldet sich Thomas Keupp nach einer schweren Knieverletzung wieder zurück und konnte fortan den Rückraum verstärken.

Zu Beginn der Saison gab es ein typisches Auftaktspiel gegen den Aufsteiger TV Brühl. Keiner wusste so Recht wo man leistungsmäßig stand, am Ende konnte man sich knapp mit einem Tor durchsetzen. Darauf folgte eine 10-Tore-Niederlage beim TV Hemsbach, in der sich auch noch die Neuzugänge Alexander Bitsch und Dominik Gärtner schwer verletzten. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt nicht die Beste und der Kader schrumpfte zusammen. Letztendlich entschied sich Trainer Martin Keupp noch einmal dazu, das Trikot überzustreifen und selbst auf dem Feld mitzuwirken. Ebenfalls gelang es, Sandro Leuthold für die kommenden Spiele zu reaktivieren. Im darauffolgenden Heimspiel konnte man dem TV Mosbach einen Punkt abringen, überzeugend war das Spiel der HSG jedoch noch lange nicht. Erst das kommende Auswärtsspiel beim damaligen Tabellenführer TV Bammental gestaltete sich als so etwas wie der Dosenöffner der Saison. Hier hat man nach einer ansprechenden Leistung am Ende verdient mit 21:25 beide Punkte mit nach Hause nehmen können. Man startete eine Serie von 7 Siegen in Folge gegen die TG Laudenbach, SV Waldhof Mannheim, TSG Wiesloch 2, TSV Rot 2, TVG Großsachsen 2 und die HSG Mannheim. Seit dem Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim wirkte auch der nachverpflichtete Viktor Bodo mit. Gleich im ersten Spiel erzielte er acht blitzsaubere Treffer und es sollte sich im Laufe der Saison noch herausstellen, welch Glücksgriff dem Verein mit ihm gelungen ist.
Der Spielplan und die Heim-WM wollten es so, dass im Dezember und Januar vier Auswärtsspiele hintereinander gegen TSVG Malschenberg, TV Brühl, TV Mosbach und die TG Laudenbach anstanden. Leider konnte man aus diesen vier Spielen lediglich einen Punkt holen und die Saison drohte zu kippen. In dieser Phase stießen mit Michael Reinhart und Felix Rother noch einmal zwei Spieler hinzu und die Verletztenlage im Team entspannte sich etwas. Durch zwei Heimerfolge gegen die Kellerkinder SV Waldhof Mannheim und TSV Rot 2 rehabilitierte sich die Mannschaft gerade rechtzeitig zum Spitzenspiel beim damaligen Tabellenführer TVG Großsachsen 2. Zwei hart erkämpfte Punkte standen am Ende einer wahren Abwehrschlacht (19:21) und man grüßte selbst vom Platz an der Sonne. Spätestens jetzt war jedem im Team klar, dass die Meisterschaft möglich ist. Dies wurde von nun an auch intern kommuniziert. Durch einen klaren Heimerfolg gegen den TV Bammental kam man dem Ziel ein Stück näher. In einem wahren Krimi bei der HSG Mannheim, bei dem Felix Rother das Siegtor mit dem Schlusspfiff erzielte, hatte man im darauffolgenden Heimspiel gegen den TSVG Malschenberg ein Matchballspiel zur Meisterschaft. Mit dieser Aussicht und der Chance die Hinspielniederlage wett zu machen, holte man sich mit einem 27:23 Heimsieg 3 Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft. Die Feierlichkeiten im Anschluss waren lang und intensiv. Bei den letzten beiden Spielen war nach einer kräftezehrenden Saison schlichtweg die Luft raus. Man musste sich zu Hause dem TV Hemsbach geschlagen geben, holte aber zum Abschluss noch einen Auswärtssieg bei der Reserve der TSG Wiesloch.
Bei einem Punktekonto von 32:12 und einem Torverhältnis von 567:521 (im Schnitt: 25,8:23,7) wird schnell klar, auf welcher Grundlage die Meisterschaft aufbaut. Durch die komplette Saison bildete man eine aggressive, stabile aber auch faire Defensivreihe, an der sich zahlreiche Gegenspieler aufrieben. Nichtsdestotrotz sollte auch erwähnt bleiben, dass man mit 25,8 Toren im Schnitt den drittschlechtesten Angriff der Liga stellte. Coach Martin Keupp ist dieser Sachverhalt sicherlich bewusst und er weiß, wo man die Hebel ansetzen muss, um in der kommenden Saison auch im Angriff auf Verbandsliganiveau zu agieren.
Verabschieden muss sich die HSG vom finnischen Linkshänder Simo Suihkonen, der nach zwei Jahren handballerisch etwas kürzer treten möchte. Ansonsten bleiben alle Spieler an Board. Zu hoffen bleibt, dass die Genesung von Keeper Mike Biesinger weiterhin gut voranschreitet und er seinen Achillessehnenriss baldmöglichst auskuriert hat. Ein Kaderumbruch wie vor der Saison bleibt demnach aus.
Bereits fest steht die Verpflichtung von Tobias Karl. Der 26-Jährige vom MHV Schweinfurt vervollständigt das Kreisläuferquartett um Steffen Gärtner und den beiden langzeitverletzten Carlo Hartnagel und Volker Leikauf, die beide noch nicht wieder bei 100 Prozent sind. Des Weiteren stößt mit Jonathan Mohr ein 17-Jähriger Linkshänder zum Team, der die rechte Außenbahn verstärken soll. Ebenfalls als Neuzugänge zu sehen sind sicherlich Felix Rother und Michael Reinhart, die im Laufe der Rückrunde zum Team gestoßen sind. Nach einer gemeinsamen Vorbereitung sind auch sie sicherlich besser ins Spiel integriert und können für noch mehr Impulse sorgen.
Man merkt schnell, bei der HSG tut sich etwas, jedoch steht eine große Herausforderung vor der Brust. Die Verbandsliga ist qualitativ um einiges stärker als die Landesliga und Fehler werden noch kompromissloser bestraft. Vor allem im Angriff muss man sich steigern, um hier bestehen zu können.
Anfang Juli beginnt die Vorbereitung des Teams und wir dürfen alle gespannt sein, wohin die Reise geht.