Der erste Spieltag kommt für die HSG-Handballer offensichtlich etwas zu früh – gegen die TSG Ketsch setzt es eine deftige Niederlage am ersten Spieltag.
Nach langen schweißtreibenden Wochen der Vorbereitung stand am vergangenen Samstag der erste Spieltag der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber auf dem Plan. Für die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim ging es gegen die TSG Ketsch. Die letztjährigen Aufsteiger etablierten sich sofort in der Liga und schlossen auf einem sicheren siebten Tabellenplatz ab. Der Gegner durfte, wobei dies an einem ersten Spieltag der neuen Runde sowieso selbstverständlich ist, somit keinesfalls unterschätzt werden.
Personell konnte der neue HSG-Coach Oliver Winter nahezu aus dem Vollen schöpfen, einzig Christoph Böhlecke musste aufgrund einer Verletzung pausieren. Angekommen im Spiel war dann schnell klar, dass die HSG noch einige Baustellen zu bearbeiten hat.
Schlechtes Wurfverhalten ohne Zugriff in der Abwehr
Die bestens eingestellte TSG Ketsch zeigte sich ab Minute eins quirlig und engagiert, mit Zug zum Tor und einem klaren Plan. Die HSG auf der anderen Seite wirkte in vielen Phasen noch recht fahrig, Abstimmungen in der Abwehr stimmten nicht, im Angriff klappten die Abläufe und das Timing nicht und vor allem die Wurfausbeute war katastrophal in dieser Anfangsphase. Daraus resultierte ein bereits vorentscheidender Rückstand von 0:6 nach knapp sieben Minuten. Winter reagierte früh, nahm seine erste Auszeit als HSG-Trainer und brachte den wurfstarken Fabian Hintzsche ins Spiel. Das sollte aufgehen, der Rückraumakteur besorgte in der Folge die ersten beiden HSG-Treffer der neuen Saison.
Mit einem etwas verbesserten Angriffsspiel blieb die Abwehr samt Torwartspiel auf verlassenem Posten. Über die Spielstände 3:8, 4:10, und 5:13 schlitterte man in der 20. Spielminute beim 6:16 in den ersten 10-Tore-Rückstand. In der Halbzeit zeigte die Anzeigetafel ein vernichtendes 8:19.
90 Sekunden guter Handball
Im zweiten Durchgang veränderte sich augenscheinlich wenig am Geschehen. Die Gäste aus Ketsch verwalteten den Vorsprung mustergültig und bespielten die HSG nach Belieben. Winter brachte unterschiedliche Abwehrformationen ins Spiel, tauschte Personal aus, nichts sollte an diesem ersten Spieltag wirklich greifen. Doch es sollte einen kurzen Hoffnungsschimmer geben, zumindest für diejenigen, die im Sport an Wunder glauben. Zwischen der 39. und 41. Spielminute blitzten plötzlich die HSG-typischen Merkmale einer Handballpartie auf.
In der Abwehr kam es zu Ballgewinnen, es ging schnell über die erste und zweite Welle in den Angriff, das Spiel über den Kreis funktionierte. All das, jedoch eben nur für knapp 90 Sekunden. Es resultierten drei HSG-Tore in Folge darauf, den Spielstand korrigierte das jedoch lediglich von 10:25 auf 13:25. Ohne ein weiteres Aufbäumen endete die Partie mit einem auch in der Höhe verdienten 18:34.
Oliver Winter zur Partie: “Heute hat bei uns rein gar nichts funktioniert. Wir haben falsche Entscheidungen getroffen, hatten keinen Zugriff in der Abwehr und im Angriff wir die Chancen, die wir uns erspielt haben, sträflich vergeben. Daraus müssen wir lernen, es gibt solche Tage.”
HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim: Rother (5), Hintzsche (3), Koper (2), Maier (2), J. Bauer (1), L. Bauer (1), Eisfeld (1), Karl (1), Liebe (1), Scheler-Eckstein (1), Gluhak, Hilpert, Reinholdt, Schneider
TSG Ketsch: Schwab (9), Flörchinger (7), Arentz (5), Müller (4), NN. NN. (3), Niesen (3), Triebskorn (2), Jäkel (1), Ballin, Eckel, F. Janson, M. Janson, Schäfer