HSG auf Wiedergutmachungskurs

Zum Auftakt ins neue Jahr gastiert die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim am 14. Spieltag der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber bei der TSG Ketsch. Der aktuelle Tabellendritte stellt klar die Favoritenrolle, für die HSG geht es um Wiedergutmachung.

Beim Blick auf die Tabelle der Landesliga Rhein-Necker-Tauber dürfte sowohl Optimisten als auch Kritikern allenfalls ein beherztes Kopfnicken abzugewinnen sein. Zumindest bei Anhängern der HSG Dittigheim Tauberbischofsheim. Die Spielgemeinschaft hat sich nach wackligem Start und zwei deutlichen Niederlagen im Jahr 2024 gefangen, entschied das Revierderby gegen die Nachbarn aus Königshofen und Sachsenflur für sich und ist mit sechs Siegen und zwei Unentschieden mittlerweile inmitten des Tabellenmittelfedes angekommen. Bei den Stichwörtern “wackeliger Saisonstart” und “deutliche Niederlagen” ergibt sich aufseiten der HSG die Erinnerung an den Saisonauftakt am 21. September 2024.

Früher Warnschuss im Taubertal

Dass die Saison keine einfache Aufgabe für eine neu formierte HSG-Mannschaft werden würde, war nach nicht einmal 15 gespielten Minuten im ersten Duell der Spielzeit klar. Die TSG Ketsch, Vorjahres-Siebter und damit einen Platz hinter der HSG platziert, führte in der Grünewaldhalle mit 12:5. Die Hausherren in Grün verteidigten ihre sonst so schwer einzunehmende Heimspielstätte sträflich. In allen Mannschaftsteilen fehlte die Konzentration, der Zugriff und der letzte Wille. Bis zum Pausentee gelangen Rother, Karl und Co. magere acht Treffer, während die „Moskitos“ bereits mit 19 Toren davongezogen waren. Es bräuchte den wohl weltgrößten Optimisten, um den zweiten Durchgang wirklich als positiv zu bewerten, wenn es auch mit einem Halbzeitergebnis von 10:15 etwas schöner wirkte. Die Partie endete vernichtend mit 18:34 aus Sicht der Hausherren. Ein Fehlstart, wie er wohl im Buche stehen dürfte – daran ist auch zum Start des Handball-Jahres 2025 kein Zweifel.

Mit dem Rückblick auf diesen ersten Spieltag stellt sich demnach die Frage, ob auch der erste Auftritt im Jahr 2025 derart ablaufen wird. Tabellarisch hat die TSG aus Ketsch alle Trümpfe in der Hand. Mit bereits acht Siegen aus zwölf Spielen ist man am Spitzenreiter TV Hemsbach (20:2 Punkte) dran, die HSG liegt mit einer ausgeglichenen Punkteausbeute auf dem siebten Platz. In der Offensive wirkt der Vorteil auf den ersten Blick in Richtung HSG, 371 Tore sind das Ergebnis aus 13 Spielen, die TSG kann 363 Toren vorweisen. Jedoch in nur zwölf Spielen. Defensiv ist die Rechnung deutlich einfacher, Gluhak und Schneider im HSG-Tor mussten bereits 384 Mal hinter sich greifen, Ketsch kassierte erst 319 Tore. Hinzu kommt die Hinrundenbilanz, die Winter-Truppe konnte noch gegen keine Mannschaft aus den oberen Tabellen-Regionen gewinnen, einzig zwei Unentschieden gegen den TSV Buchen und die HSG St. Leon/Reilingen mustern die fade Bilanz gegen „starke“ Gegner. Abgesehen von der Sensation im Heimspiel gegen den TV Hemsbach, auch hiervon darf 2025 noch berichtet werden, die HSG ist bisher die einzige Mannschaft der Liga, die den Tabellenführer bezwingen konnte. Ohne weiter abschweifen, die TSG Ketsch ist der klare Favorit.

Personell wird Oliver Winter weiterhin auf Felix Maier und Mattis Reinholdt verzichten müssen, der Einsatz von Justin Bauer ist krankheitsbedingt fraglich und auch Max Eisfeld und Christoph Böhlecke konnten unter der Woche nicht voll am regulären Trainingsbetrieb teilnehmen. Unverändert kommt es demnach in Tauberbischofsheim und Dittigheim auf das Kollektiv und die mannschaftliche Geschlossenheit an. Steht die HSG zusammen, kämpft für sich und den Nebenmann, ist kosequent im Abschluss und der Abwehr, dann ist es bekanntlich schwer und ungemütlich, gegen die grünen Taubertal-Handballer anzutreten. Werden diese Attribute vernachlässigt, ähnelt das HSG-Spiel schnell dem Auftritt vom 21. September 2024, daran ändert auch ein neues Jahr nichts.

HSG auf Wiedergutmachungskurs