HSG fährt gewarnt nach Weinheim

Im Vorfeld des 16. Spieltags der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber könnte ein unachtsamer Blick auf die Tabelle ein vorschnelles Urteil erlauben, jedoch fährt die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim keinesfalls als unbescholtener Favorit zur HSG Weinheim-Oberflockenbach.

Das Schiff der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim hat zuletzt ordentlich Schlagseite hinnehmen müssen. Tatsächlich verlor die Mannschaft von Oliver Winter zwischen dem 20. Oktober 2024 und dem 21. Dezember 2024 nur ein einziges Spiel – von dieser Serie ist Ende Januar 2025 nicht mehr viel übrig. Mit den Niederlagen in Buchen, in Ketsch und zuletzt in eigener Halle gegen die SG Heidelberg-Leimen zeigt die Rückrunden-Bilanz der Taubertal-Handballer drei Niederlagen aus drei Spielen. Von viel Selbstvertrauen kann nicht die Rede sein, zuletzt zeigten sich augenscheinlich bereits abgelegte Schwächen im Zusammenhalt der Truppe schonungslos wieder – es ist Zeit, den sprichwörtlichen Karren aus dem Druck zu ziehen.

“Tabellensituation ausblenden”

Mit wohl kaum einer anderen Marschroute dürfte das jüngste Erwachen der HSG Weinheim-Oberflockenbach zu betiteln sein. Nach sage und schreibe zehn Niederlagen in Folge, meldete sich das Team von Werner Knapp noch vor Weihnachten plötzlich im Liga-Alltag an. Mit nur einem Tor verlor man in der TSG Halle am Hallenbad in Weinheim gegen den Tabellenführer aus Hemsbach. Demnach die elfte Niederlage in Folge, jedoch ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung. Angekommen im neuen Jahr belohnt sich der Tabellenletzte dann auch komplett und zieht den Karren aus dem gröbsten Schlamassel – im zweiten Aufeinandertreffen mit der HA Neckarelz gelingt der zweite Sieg. Die bekannten Gesichter um Klaus Beulich und Peter Scheurich haben mit ihren Mannen offensichtlich in die Spur gefunden.

Damit ist die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim schon allein vom Vergleich der Formkurven her gewarnt. Personell zermarter sich Coach Winter weiterhin das Hirn um die Verletzungen von Felix Maier und Mattis Reinholdt, unterdessen fehlten in der Trainingswoche mit Tobias Karl und Raphael Koper beide Kreisläufer und Abwehrspezialisten. Auch Justin Bauer war nach der Weihnachtspause bisher nicht in bereits gesehener Topform unterwegs. Entscheidend in Weinheim wird es, dass die HSG in jeglicher Konstellation und Aufstellung zum Kollektiv zurückfindet. Im Angriff wie auch in der Abwehr muss Kompaktheit und aufopferungsvoller Kampf das Maß der Dinge sein. In Eigenregie wird kein HSG-Akteur die 16. Partie der Saison entscheiden können.

“Wir haben zuletzt vermissen lassen, was wir bereits erreicht haben in dieser Saison. Wir haben es in der Hinrunde über weite Strecken geschafft, den Gegnern unseren Handball aufzudrücken – in den letzten Spielen haben wir mehr ‘mitgespielt’. Das darf uns in Weinheim nicht passieren – wir müssen die Tabellensituation ausblenden und mit mehr als 100 Prozent den Sieg wollen”, stimmt Oliver Winter ein.

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