HSG gewinnt letztes Heimspiel souverän

Zum dritten Adventswochenende holt sich die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim den sechsten Sieg der Saison und schließt die Hinrunde mit positiver Bilanz ab! Ein lange ausgeglichenes Duell mit der HA Neckarelz geht schlussendlich souverän und verdient an die HSG.

Nach einer spielfreien Woche ging es für die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim gegen die HA Neckarelz. Den Liga-Neuling galt es trotz positiver Vorzeichen keinesfalls zu unterschätzen. Die in der Fremde bisher punktlose Mannschaft von Robin Liegler reiste mit zweifelsfrei hoffnungsvoller Mine an, mit einem Sieg im Taubertal wären die PiranHAs an der HSG tabellarisch vorbei gezogen. Doch, bereits am Konjunktiv bemerkbar, sollten die Taubertal-Männer in heimischer Grünewaldhalle gewohnt souverän agieren.

Keine Vorteile in Halbzeit eins

Noch vor dem Anpfiff zeigte sich das erste vorweihnachtliche Geschenk. Zurück aus einer Verletzung der Hand, stand Justin Bauer wieder zur Verfügung, gerade im Rückraum bot sich Coach Oliver Winter demnach eine lang vermisste Option im Rückraum. Stillstand macht sich hingegen in der Genesung von Felix Maier breit, der Linksaußen laboriert weiterhin an einem gebrochenen Daumen.

Die Aufgabe war demnach klar: Die Heimstärke sollte bewiesen werden, Ziel war generell das Tempospiel und davor eine stabile Abwehr. In den ersten 60 Minuten funktionierte von diesen drei Vorgaben gut gemeint zwei. Der Spielverlauf war über die komplette erste Hälfte ausgeglichen, die Spielstände 2:2, 4;4, 6:6, 9:9 und schlussendlich 10:10 sind hier eindeutiges Zeugnis. Das Spiel wog etwas in Richtung der Gäste, zumindest ging die HA stets in Führung und die HSG musste ausgleichen. In der 24. Minute netzte Tobias Karl zum 11:10 und damit zur erst zweiten Führung der Heimmannschaft. Spielmacher Felix Rother erhöhte eine Minute später auf die überhaupt erste Zwei-Tore-Führung der Partie, 12:10 nach 25 Minuten.

Ein Übergewicht machte sich jedoch keinesfalls bemerkbar. Die Gäste nahmen zum taktisch richtigen Moment ihre erste Auszeit, in den verbleibenden Minuten blieb die HSG ohne Tor und Neckarelz sollte kühl zum 12:12 ausgleichen. Vor allem der starke Rückraum der Gäste machte den Taubertal-Handballern Probleme, das gewünschte Tempospiel war kaum zu sehen und von einem Heimvorteil konnte trotz gut gefüllter Grünewaldhalle nicht die Rede sein. Es wurde deutlich, dass mit der HA Neckarelz kein gewöhnlicher Aufsteiger zu Gast war.

Fehlstart und Vorentscheidung

Gewissermaßen konnte, oder musste, Oliver Winter mit der Leistung seiner HSG zufrieden sein. Trotz der genannten Mängel vertraute der Trainer seine Taktik. Justin Bauer fügte sich in seinem Comeback mit vier Toren im ersten Durchgang nahtlos in vergangene Leistungen ein, neben den Toren von Felix Rother verteilten die Hausherren die Bilanz auf drei weitere Torschützen. Die Verteilung der Torschützen sollte ein Detail werden, welches für den weiteren Verlauf noch von signifikanter Wichtigkeit werden sollte.

Die HSG legte in den zweiten Durchgang einen waschechten Fehlstart hin. Tobias Karl musste mit einer 2-Minuten-Zeitstrafe das Feld verlassen und die Gäste holten sich die Führung beim 12:13 zurück. Mit den gewonnenen Erfahrungen der bisherigen Saison lässt die noch in Teilen junge HSG eine derartige Schwächephase jedoch kalt. Raphael Koper besorgte den Ausgleich und mit einem Doppelschlag von Routinier Rother markierten die grünen Handballer aus dem Taubertal beim 15:13 nach knapp 35 Minuten die nächste Zwei-Tore-Führung.

Es roch förmlich nach Vorentscheidung und nun ging der Matchplan voll auf. Zwar gelang den PiranHAs noch der Anschlusstreffer zum 15:14, jedoch verriegelte der HSG-Innenblock um Tobias Karl das eigene Tor für die folgenden Minuten. Innerhalb weniger Angriffe erhöhten Rother, Luca und Justin Bauer sowie Max Eisfeld auf 20:16 (42.). Schon damit sah es für den weiteren Verlauf potenziell vielversprechend aus, den sprichwörtlich psychologischen Knock-Out lieferte Chris Gluhak. Direkt in der starken Phase hält der HSG-Schlussmann einen Strafwurf von Top-Torschütze Tim Landenberger, im Gegenzug erhöhen abermals Justin Bauer und Felix Rother, gemeinsam mit Leon Scheler-Eckstein auf 23:16. In der 45. Minute für die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim folglich mit sieben Toren, die Messe war gelesen.

Über die restliche Spielzeit passierte in der Grünewaldhalle wenig Aufregendes. Die Winter-Mannschaft verwaltete den Vorsprung, über 24:18, 25:20, 28:22 und 29:23 ergab sich der Endstand von 30:24. Im Gesamten zeigte sich hier auch ein einmalig entscheidender Unterschied zwischen HSG und HA. Die Hausherren verteilten 30 Tore auf ganze neun Torschützen. Aufseiten der Gäste zeigte sich bis zum Schluss lediglich Landenberger als Aktivposten. Im Duo mit Yannis Schaaf markierten die Rückraumspieler stolze 14 Tore, die restlichen HA-Tore gingen auf das Konto von lediglich drei weiteren Spielen.

Fernab jeglicher statistischer Spielereien gewinnt die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim das letzte Heimspiel des Kalenderjahres verdient und durchaus souverän. Mit 12:10 Punkten liegen Rother, Karl und Co. im Mittelfeld der Tabelle, viel mehr war nach einem wackligen Start in die Saison kaum zu erwarten. Am kommenden Wochenende gastiert die HSG zum Abschluss des Handball-Jahres beim TSV 1863 Buchen. Hier klärt sich, ob man im Mittelfeld überwintert oder, ob gar der Blick in Richtung der ersten vier Tabellenplätze gehen darf.

Torschützen: Rother (9), Böhlecke (1), J. Bauer (9), Eisfeld (2), Scheler-Eckstein (1), Karl (2), L. Bauer (1), Hintzsche, Hilpert (1), Koper (4), Reinholdt, Schneider, Gluhak

HSG gewinnt letztes Heimspiel souverän Credit: Jutta Muck.