
Am 15. Spieltag der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber geht die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim gegen die SG Heidelberg-Leimen regelrecht unter. Phasenweise wirkt die Winter-Truppe überfordert.
Das erste Heimspiel im neuen Jahr brachte mit der SG Heidelberg-Leimen den Tabellenzweiten ins Taubertal. Die Rollen waren klar verteilt, die heimische HSG hatte tabellarisch allenfalls die Chance eines Außenseiters. Dennoch wollte Winter-Truppe ein anderes Gesicht zeigen als noch im Hinspiel. Da ging man mit 22:33 in Leimen unter. Dies sollte auch phasenweise gelingen, wobei hier das Stichwort “phasenweise” ist.
Gute fünf Minuten und der Totalausfall
Die Gäste aus Heidelberg und Leimen erwischten gerade in der Anfangsphase nicht den besten Tag. Schlüsselspieler Daniel Weigel traf zwar nach 45 Sekunden zur ersten SGHL-Führung, im weiteren Verlauf schafften es die HSG-Akteure jedoch recht gut, den Mittelmann aus dem Spiel zu nehmen. Über die ersten fünf Minuten ergab sich ein komplett offenes Spiel, ausgeglichen konnte nach den ersten Minuten ein Fazit von 4:4 gezogen werden. Dass die HSG an diesem Heimspiel-Tag einen schweren Gang zu gehen hatte, zeigte sich in den folgenden rund sieben Minuten. Die Abwehr war fokussiert, tatsächlich machte man es der Mannschaft von Marcus Hack und Stephan Sottile sehr schwer zu Torerfolgen zu kommen. Das indiskutable Verhalten zeigte sich jedoch im Angriff, bis in die 13. Minute gelang den Hausherren in Grün nur ein eigener Treffer, damit half es wenig, dass in gleicher Zeitspanne nur zwei Gegentore zugelassen wurden.
Die Gäste blieben trotz der schwierigen und auf beiden Seiten von Fehlern geprägten Anfangsphase ganz im Stile einer Spitzenmannschaft ruhig. Durch stetig kurze Drangphasen setzten sich die Hemsbach-Verfolger Stück für Stück weiter ab. Über die Spielstände 6:9 (17.), 9:13 (24.) und 10:16 (27.) wuchs die Hypothek aufseiten der Taubertal-Handballer weiter und weiter an. Bis zum Halbzeitpfiff zeigte sich die HSG in alten Mustern. Ohne Konzentration und zwingende Aktionen im Angriff ergaben sich Ballverluste, in der Verteidigung ließ man jegliche Kompaktheit und Zusammenarbeit vermissen. Die Anzeigetafel zeigte zum Pausenpfiff ein bereits vorentscheidendes und gleichermaßen vernichtendes 11:19.
Keine Überraschung im Taubertal
Im zweiten Durchgang bot sich der ordentlich gefüllten Grünewaldhalle vorerst ein unverändertes Schauspiel. Die HSG zerstörte in Eigenregie jegliche theoretische Chance auf ein Comeback, nach zehn Minuten hatte sich beim Stand von 16:24 am Acht-Tore-Rückstand nichts verändert. Durch das Tor von Sebastian Mohr (14 Tore) zum 16:25 steigerte sich der Rückstand erstmals auf neun Tore. Doch waren, ebenfalls wie im ersten Durchgang gesehen, plötzlich Chancen für die Hausherren da. Die Gäste aus Leimen hatten deutliche Probleme im eigenen Abschluss, über rund vier Minuten gelang kein eigener Treffer. Mit dem Beginn der Schlussviertelstunde ergab sich zudem durch Treffer von Samuel Hilpert, Tobias Karl, Felix Rother und Luca Bauer ein deutlich reduzierter Fünf-Tore-Rückstand. Das Spiel hatte zu dieser Zeit das Potenzial zu kippen.
Jedoch sollte sich die HSG abermals selbst ins Abseits befördern – das kurz gezeigte, druckvolle und überzeugte Angriffsspiel wurde aus unerklärlichen Gründen komplett eingestellt, die Abwehr verlor jeden Ansatz von Disziplin. In der 55. Minute war der Rückstand von neun Toren beim Stand von 20:29 wieder hergestellt. In den Schlussminuten wechselte Oliver Winter komplett durch und forcierte eine offene Manndeckung. Dies zeigte Wirkung, durch einen schlussendlich allenfalls netten Schlussspurt ergab sich der Endstand von 24:29. Die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim sieht sich damit nach der zweiten Heim-Niederlage der Saison zurückversetzt zum Start der Saison. Abgesehen von wenigen kurzen überzeugenden Phasen zerfielen die grünen Taubertal-Handballer in ihre Einzelteile. Zusammenhalt, Überzeugung, Kampf und Wille waren Mangelware. Das einzige Trostpflaster des Spieltags dürfte sein, dass mit der HA Neckarelz, dem TSV Rot-Malsch 2, der HG Königshofen/Sachsenflur und dem TV Mosbach alle Mannschaften, die tabellarisch hinter der HSG stehen, ebenfalls eine Niederlage hinnehmen mussten.
“Rein handballerisch hätten wir hier heute problemlos eine Spitzenmannschaft gehörig ärgern können. Wir haben selbst dafür gesorgt, dass keine Chance bestand, hier etwas Zählbares mitzunehmen. Seit Beginn der Saison haben wir phasenweise die schlechteste Saisonleistung gebracht”, fasst Oliver Winter nach der Partie konsterniert zusammen.
HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim:
SG Heidelberg-Leimen : Mohr (14), Nitze (5), Konstantinidis (4), Weigel (2), Bitsch (1), Gipp (1), Heck (1), Letunic (1), Hornstein, Kammler, Krambs, Nagel, Winterbauer
