
Zum 21. Spieltag reist die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim zum Tabellenvorletzten TV Mosbach. Es geht für die HSG um nicht weniger als die letzten theoretischen Chancen noch mit dem Ligaverbleib per Relegation zu liebäugeln, doch dafür müssen derartige Spiele gewonnen werden.
Nach der jüngsten Niederlage gegen den TSV Rot-Malsch 2 hat es die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim mit nur noch einem Gegner zu tun, der tabellarisch hinter den Taubertal-Handballern steht. Der TV Mosbach blickt ähnlich wie die HSG auf eine bestenfalls holprige Spielzeit zurück. Die ersten fünf Saisonspiele gingen verloren, nach einem Sieg in eigener Halle gegen die HA Neckarelz folgten zwei weitere Niederlagen. Zehn Punkte bringen den TVM aktuell auf den zwölften Tabellenplatz, fünf Punkte liegt die Mannschaft von Gilles Orciari hinter der HSG, die jedoch ein Spiel mehr auf dem Konto vorweisen kann. Das Hinspiel war zumindest im ersten Durchgang eine klare Nummer – mit 20:8 spielte die Winter-Truppe die wohl besten, oder treffend formuliert, konsequentesten 30 Minuten der gesamten Spielzeit. Am Ende konnte verdient ein 36:27-Sieg gefeiert werden. Von einem derartigen Spielverlauf ist bei aktueller HSG-Form kaum auszugehen, zumal auch die Form der Mosbacher eine komplett andere ist.
Fünf aus Zehn
Aus den vergangenen fünf Spielen und damit zehn möglichen Punkten holte die Orciari-Mannschaft satte fünf Punkte. Erneut gelang ein Erfolg gegen Neckarelz, in eigener Halle wurde die TG Laudenbach bezwungen und gegen die Reserve des TSV Rot-Malsch gab es ein Unentschieden. Was also augenscheinlich zu Beginn der Spielzeit noch nicht harmonierte, läuft nun in Mosbach deutlich flüssiger. Demgegenüber zeigt sich die bedenkliche Form der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim der vergangenen Wochen. Eine vernichtende Niederlage in eigener Halle gegen Rot-Malsch 2, eine Niederlage zuvor gegen die HSG St.Leon/Reilingen, nur ein Unentschieden in Königshofen und zuvor eine 1-Tor-Niederlage gegen den TV Brühl zeichnen aufseiten der HSG die Bilanz der letzten vier Spiele äußerst düster. Ein Punkt von möglichen acht. Der letzte Sieg der grünen Taubertal-Spieler ereignete sich am 01. Februar – beim Tabellenletzten der HSG Weinheim-Oberflockenbach. Abgesehen von dieser Pflichtaufgabe ist das Winter-Team im laufenden Kalenderjahr noch ohne doppelten Punktgewinn.
Doch womöglich ist genau diese Situation, die schiere Aussichtslosigkeit der vergangenen Wochen, der Unterschied in der Form beider Teams – womöglich ist das die Chance der HSG am kommenden Samstag. In Vergleichen mit dem TV Mosbach entschieden in den vergangenen Jahren selten Qualität, die Saisonleistung oder gar Statistik – es sollten Wille, Überzeugung und mannschaftliche Geschlossenheit entscheidend sein. Diese Merkmale waren bei der HSG in dieser Saison durchaus bereits sichtbar, beispielsweise beim knappen Last-Minute-Sieg in Laudenbach (33:32), beim Heimsieg gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Hemsbach (25:22) und nicht zuletzt beim Hinspiel-Derby gegen Königshofen (36:29). Die Frage wird sein, welches Gesicht die HSG am Samstag in Mosbach mitbringt. Entscheidet sich die Mannschaft für die Facette der vergangenen Wochen, verliert sie sich in internen Querelen, beginnt zu diskutieren, hadert, schimpft und zeigt schlichtweg keine Leistung als Mannschaft, wird an einen Sieg nicht zu denken sein. Besinnt man sich jedoch auf die eigenen Stärken, findet zurück zum Tempo-Handball, verteidigt energisch als Einheit und erinnert sich nicht zuletzt an einen ersten Durchgang im Hinspiel gegen den TVM, als man nur acht Gegentreffer zuließ, dann ist zweifelsohne für die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim alles möglich.
“Wir müssen den Weg zurück in die Spur finden. Wir sind in den zurückliegenden Spielen an uns selbst gescheitert, nicht an stärkeren Gegnern. Die Mannschaft hat die Qualität, die sie braucht. Wir haben das Rüstzeug in dieser Saison schon mit in die Hallen gebracht, das müssen wir wieder abrufen. Mosbach hat sich in den letzten Wochen vor allem Selbstvertrauen erspielt, können wir das kippen, können wir in Mosbach bestehen”, stimmt HSG-Trainer Oliver Winter ein.
