Mischt die HSG das Titelrennen auf?

Im vorletzten Auftritt der Spielzeit gastiert die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim beim TV Hemsbach. Wie schon im Hinspiel ist der kommende Gegner der aktuelle Tabellenführer, damals war der TVM vor dem Duell im Taubertal noch ungeschlagen. Mittlerweile ist das Rennen um Platz Eins ein Vierer-Vergleich.

Mit diesen Tabellenregionen oder gar dem angesprochenen Vierer-Vergleich hat die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim in dieser Spielzeit rein gar nichts zu tun. Mit einer Punktebilanz von 17:25 belegen die Taubertal-Handballer aktuell den neunten Tabellenplatz, wobei alle Teams hinter der HSG neben weniger Punkten gleichzeitig auch weniger Spiele auf dem Konto haben. Der sportliche Vergleich mit den Top-4 der Liga war beinah immer eine klare Nummer. Gegen die TSG Ketsch, aktuell Platz Vier, setzte es zwei Niederlagen, gegen die SG Heidelberg-Leimen, Platz Drei, konnte kein Punkte gewonnen werden und auch gegen den TV Brühl, Platz Zwei, zeigt die Bilanz aus zwei Spielen eine Punkteausbeute von 0:4 aus Sicht der HSG. Beim vierten Anwärter um die Meisterschaft und damit beim kommenden Gegner sieht das jedoch anders aus.

Der im November noch ungeschlagene Tabellenführer aus Hemsbach gastierte im Taubertal und erwartete eine gehörige Überraschung. Damals traf Alexander Zschätzsch für Hemsbach in der 14. Minute zum 6:5 und das sollte die letzte Führung für den Ligaprimus bleiben. Rother, Karl und Co. warfen hemmungslos den Tempo-Handball an und bauten defensiv ein mustergültiges Bollwerk auf. Die Stimmung passte, der Gast wurde vor unlösbare Aufgaben gestellt und musste die erste Saisonniederlage (25:22) akzeptieren. Mit der jetzigen Situation hat der damalige Ansatz wenig zu tun. Hemsbach ist zwar weiterhin Tabellenführer, jedoch liegen alle zuvor erwähnten Mannschaften, die im Kampf um Platz Eins mitspielen, punktgleich bei einer Ausbeute von 30 Punkten. Der Druck für Hemsbach im Rennen um die Meisterschaft ist also zweifelsohne spürbar.

Neben der tabellarischen Situation kämpft der TVM in den letzten Wochen mit einem kleinen Negativ-Lauf. Sowohl in Neckarelz (32:33) als auch bei der TSG Ketsch (27:28) verloren die Männer von Max Pauli und Daniel Herzog, so unschlagbar wie womöglich noch zu Beginn der Runde wirkt der Aufstiegsaspirant nicht mehr. Dennoch sind die Rollen mehr als klar verteilt. Die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim muss weiterhin auf Felix Maier und Leon Scheler-Eckstein verzichten, bei Max Eisfeld bestätigte sich der Verdacht auf Kreuzbandriss. Samuel Hilpert und Fabian Hintzsche zogen sich beim letzten Heimspiel-Erfolg kleinere Blessuren zu, sodass ein Einsatz in der Trainingswoche noch nicht bedenkenlos bestätigt werden konnte. Bei Raphael Koper und Mattis Reinholdt ist der Einsatz bisher ebenfalls fraglich. Was lässt eine angespannte personelle Situation und eine absolut deutliche Tabellenkonstellation für eine Erwartung zu?

Ganz klar: Die Überraschung! Das Kredo für den Auftritt in Hemsbach wird sein, dass die HSG wie zuletzt gegen die TG Laudenbach als geschlossene Einheit auftritt. Mit einer stabilen Abwehr und einem überzeugenden Torhüterspiel konnte der Tempo-Handball wiederbelebt werden und man hat es einer Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld somit enorm schwer gemacht. Warum sollte das nicht auch gegen ein Team von der Tabellenspitze gelingen?

Mischt die HSG das Titelrennen auf?