Vor dem siebten Saisonspiel der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim hätten wohl alle Beteiligten einen Punktgewinn im Duell mit dem TSV 1863 Buchen dankend angenommen. Mit Blick auf den Spielverlauf und speziell die letzten 50 Sekunden, muss jedoch eher von einem verlorenen Punkt die Rede sein.
Mit einer gehörigen Portion Rückenwind ging es für die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim in das nächste hochkarätige Duell. Nachdem der umjubelte Derbysieg gegen die HG Königshofen gefeiert werden konnte, erkämpfte sich die Winter-Truppe beim Verbandsliga-Absteiger HSG St. Leon/Reilingen einen Punkt. Mit dem TSV 1863 Buchen wartete nun direkt der nächste Gegner, welcher in der Vorsaison noch eine Klasse höher spielte.
Die gut gefüllte Grünewaldhalle sollte das erwartet und versprochene spannende Spiel auf Messers Schneide bekommen. Den besseren Start erwischten klar die HSGler – nach sich ausgleichenden Torerfolgen zum 1:1, 2:2 und 3:3 erzielte der unter Woche genesene Tobias Karl nach etwas mehr als zehn Minuten das 5:3. Ein erstes kleines Polster hatten sich die Taubertal-Handballer damit erspielt und der Vorsprung sollte vorerst gehalten werden. Zwar gelang es eher selten in den gewünschten Tempo-Handball zu kommen, jedoch begünstigten vor allem ein bockstarkes Torwartspiel, eine solide Abwehr und ein mustergültiges Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreisläufer den Verlauf der ersten 20 Minuten. Doch sollten die Gäste aus Buchen keinesfalls abreißen lassen, wenn auch Christoph Böhlecke in der 21. Minute auf 10:6 und damit den ersten Vier-Tore-Vorsprung erhöhte. Es folgten die besten gut sechs Spielminuten der Gäste und zudem die erste deutliche Schwächephase der HSG. Im Angriff wählte man zu oft den frühen Abschluss, die Abwehr ließ nach und prompt nutzte der TSV Buchen die Chance, um mit 11:11 auszugleichen. Zum Start der Saison wäre zu diesem Zeitpunkt ein derartiges Spiel gut und gerne gekippt, doch die HSG bewies, dass man aus den ersten schmerzlichen Auftritten bereits gelernt hat. Der Fokus ging zurück auf ein konzentriertes und diszipliniertes Spiel, beim Stand vom 13:11 wechselte man so die Seiten.
Über weite Strecken blieb der zweite Durchgang eine Kopie der ersten Hälfte. Die HSG hielt die knappe Führung bei stets einem oder zwei Tore. So lebte man einem drohenden Ausgleich stets gefährlich nahe. Was also souverän klingt, sagt gleichermaßen, dass Rother, Karl und Co. es nicht geschafft haben, den sprichwörtlichen Sack zuzumachen. Immer wieder, wie beim 20:17 oder dem 22:19, sah es danach aus, als wäre die Messe gelesen. Doch die Gäste bewiesen abermals Qualität und vor allem Nervenstärke. Im Stile einer Mannschaft, die die Erfahrung einer höheren Spielklasse mit sich bringt, sollte Buchen zum Ende die richtigen Stellschrauben drehen. Bereits in der letzten Spielminute angelangt, sah die HSG nach dem sicheren Sieger aus, die Anzeigetafel zeigte 27:25. Die Gäste öffneten die Abwehr, provozierten Abschlüssen und Ballverluste, mit Erfolg. Mit dem Schlusspfiff netzte Christoph Schmitt zum 27:27.
Damit enden beide Vergleiche der HSG mit einem Absteiger nahezu identisch. Jeweils in den letzten Sekunden vor dem Schlusspfiff verspielt die noch junge Mannschaft einen Vorsprung. “Das sind die Spiele, aus denen wir lernen müssen. Zweimal haben wir nun gegen starke Gegner in letzter Sekunde nicht gewinnen können, haben aber auch nicht verloren seit nun drei Spielen. Wir sind auf dem richtigen Weg”, summiert HSG-Coach Oliver Winter.
HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim: Karl (7), L. Bauer (6), J. Bauer (3), Rother (3), Koper (2), Maier (2), Böhlecke (1), Hilpert (1), Reinholdt (1), Scheler-Eckstein (1), Eisfeld, Gluhak, Schneider
TSV 1863 Buchen: Röckel (9), Schmitt (5), R. Weber (3), J. Weis (3), Große (2), Weimer (2), J. Weber (1), M. Weis (1), Zaiser (1), Häfner, Kraft, Nirmaier, Noe, Rohmann