Am ersten Advent-Wochenende gibt es noch vor dem ersten Türchen die Begegnung HSG Dittigheim/tauberbischofsheim gegen den Tabellenführer. Die Taubertal-Handballer sind trotz einer kleinen Serie der klare Underdog.
Für eine klare Rollenverteilung am kommenden Samstag braucht es gewissermaßen nicht einmal den Blick auf die Tabelle. Mit dem TV Hemsbach gastiert der bis dato ungeschlagene Tabellenführer im Taubertal. Solide, wenn auch nicht immer souveräne, neun Siege aus neun Spielen bescheren einen schon jetzt bestehenden Vorsprung von mindestens drei Punkten vor dem ersten Verfolger, der SG Heidelberg-Leimen. Die haben jedoch auch bereits ein Spiel mehr auf der Haben-Seite, Hemsbach hat also den klaren Vorteil in Aachwn Punkteausbeute.
Im Mittelfeld angekommen
Die HSG aus Dittigheim und Tauberbischofsheim wiederum ist im zentralen Mittelfeld der Liga angekommen. Nach dem heftig umjubelten Sieg in Laudenbach liegt die Winter-Truppe auf dem siebten Tabellenplatz. Träumern sei erlaubt, hier zu erwähnen, dass es zu den Top-3 der Liga auch “bloß” drei Punkte Unterschied sind. Realisten würden entgegnen, dass die HG Königshofen/Sachsenflur zwar ganze vier Plätze hinter der HSG liegt, dies jedoch lediglich ein Unterschied von zwei Punkten darstellt.
Damit sind die Fronten geklärt, rein aus der Statistik gesprochen, sind die Grün-Weißen Handballer erdrückend unterlegen, Hemsbach stellt in Angriff und Abwehr die besten Werte der gesamten Staffel, in brenzlichen und knappen Situation bleibt der designierte Meister cool und springt eben genau so hoch, wie es sich für ein meisterliches Pferd gehört.
Underdog mit Comeback-Qualitäten
Doch ist es bekanntlich im Sport ganz so einfach dann doch nicht. Die HSG hat in der laufenden Saison eine beeindruckende Entwicklung genommen. Von einem zunächst recht munter zusammengewürfelten Haufen, ist man zu einer Einheit zusammengewachsen. Geplagt von Verletzungen steht jeder im grünen Trikot, ob auf gewohnter oder ungewohnter Position, für seinen Nebenmann ein. Wie in Laudenbach gesehen, konnte man diese Einstellung nun endlich auch in eine fremde Halle mitnehmen.
Womöglich gibt es sie also doch, diese eine unscheinbare und noch unwahrscheinlichere Chance. Diesen Moment, David gegen Goliath, Meister-Hoffnung gegen Abstiegs-Angst – wenn es einen Schauplatz für diese Schilderung geben kann, dann eindeutig die Grünewaldhalle. In dieser Halle ist die HSG seit Anfang Oktober und damit beinah die gesamte Spielzeit ungeschlagen, getragen von den eigenen Fans und sogar einer einzigen Statistik, die für die HSG spricht: Seitdem die HSG nach der Saison 21/22 den Abstieg in die Landesliga hinnehmen musste, konnte der TV Hemsbach keinen Sieg aus dem Tauerbtal entführen.
“Die Rollen sind verteilt, Hemsbach ist der Favorit – da brauchen wir bei einem ungeschlagenen Tabellenführer gar nicht diskutieren. Aber wird sind in eigner Halle stark, wir haben einen klaren Plan und wenn der aufgeht, wird es wieder schwer gegen uns”, fasst HSG-Coach Oliver Winter zusammen.