Tabellennachbarn Handschuhsheim mit 26:25 Toren bezwungen / Überragender Chris Gluhak im Tor

Im dritten Heimspiel der Saison hat es endlich geklappt: Das Team von Trainer Martin Keupp schaffte den ersten Heimsieg in dieser Runde. Der um einen Rang in der Tabelle besser platzierte Gast aus Handschuhsheim konnte dank einer gegenüber dem letzten Heimspiel deutlich verbesserten Leistung denkbar knapp besiegt werden. Wie wichtig dieser doppelte Punktgewinn ist, zeigt der Blick auf die Tabelle, in der die HSG den heutigen Gegner überflügeln konnte und damit den Anschluss an das untere Mittelfeld gefunden hat.

Fünfzig sehr starke Minuten in der ersten Heimpartie gegen den Meisterschaftsfavoriten Rot zum Rundenauftakt, ein vor allem im Angriff desolates Spiel  gegen Eppelheim vor Wochenfrist – die treuen Fans der HSG waren gespannt, welches Gesicht ihnen die Mannschaft an diesem Tag zeigen würde. Und zumindest vom kämpferischen Einsatz her hatten die zahlreichen und lautstarken Zuschauer keinen Grund zur Klage. Was die spielerische Leistung angeht, ist sicher noch Luft nach oben. Auffällig war über die gesamte Spielzeit, dass die HSG praktisch ohne Außen spielte. So bekam Youngster Jonathan Mohr, der auf Rechtsaußen begann, nach sage und schreibe 15 Minuten zum ersten Mal den Ball aus dem Spiel heraus zugespielt. Mit dem Spiel nur zwischen den Halbpositionen und mehrfach allzu optimistischen Anspielversuchen an den Kreis machte man es Handschuhsheim relativ einfach, die Angriffsbemühungen immer wieder zu unterbinden.

Positiv ist hervorzuheben, dass die HSG im gesamten ersten Durchgang nie in Rückstand geriet. Das war vor allem ein Verdienst des überragenden Chris Gluhak zwischen den Pfosten, der mehrmals frei vor ihm auftauchende Gästeangreifer zur Verzweiflung brachte, und unter anderem im gesamten Spiel drei Strafwürfe parierte. So konnte sich das Heimteam beim 11:8 nach fünfundzwanzig Minuten erstmals mit drei Toren absetzen, und brachte mit 14:12 noch einen Zweitorevorsprung in die Pause. Nach der Halbzeit zunächst das gleiche Bild, bis zum 18:16 in der 40. Minute hielt die HSG diesen Vorsprung. Dann folgte eine Schwächephase, in der die Partie beinahe gekippt wäre. Überhastete Angriffe und technische Fehler ermöglichten den Gästen über schnelle Konter leichte Tore, so dass Handschuhsheim beim 18:19 in der 44. Minute erstmals in dieser Partie in Führung ging.

Doch wer befürchtet hatte, dass die Männer von Trainer Keupp jetzt einknicken würden, sah sich bald eines Besseren belehrt. Die HSG kämpfte unverdrossen, glich dreimal eine Gästeführung aus und ging beim 22:21 zehn Minuten vor Schluss selber wieder in Führung. In der Schlussphase wogte das Spielgeschehen hin und her, und dank Chris Gluhak konnte mehrmals ein erneuter Rückstand vermieden werden. Mit für den Sieg entscheidend war letztlich auch, dass sich Tobias Ehler zweimal ein Herz fasste und mit kraftvollen Sprungwürfen aus dem halblinken Rückraum die HSG auf Kurs hielt. In der Schlussminute kamen die Gäste zwar noch auf ein Tor heran, und hatten in den letzten Sekunden selber Angriff. Doch die Wurfaktion wurde von der konsequent zupackenden Abwehr unterbunden, und der mit dem Schlusspfiff ausgeführte Gästefreiwurf konnte geblockt werden. So hieß es am Ende 26:25 für die Gastgeber, die mit diesem eminent wichtigen Sieg den Anschluss an das untere Mittelfeld schafften. Dieser Erfolg ist nicht nur gut für das Selbstvertrauen der Mannschaft, er hilft auch, die Verletzungspause von Viktor Bodo ohne allzu großen Schaden zu überstehen. Von diesem gibt es übrigens gute Nachrichten, nach seiner erfolgreichen Knieoperation steht er wieder im Training und hofft, bis zum nächsten Heimspiel in vierzehn Tagen sein Team wieder aktiv unterstützen zu können. Keinerlei Mühe hatte das Schiedsrichtergespann Garcia/ Sohns mit dieser erfreulich fairen Partie, in der es trotz der großen Bedeutung für beide Teams insgesamt nur drei Zeitstrafen gab.

Für die HSG spielten und trafen: Chris Gluhak, Mike Biesinger (beide Tor), Felix Rother (5), Tobias Ehler (4), Tizian Hartmann, Steffen Gärtner (1), Jonathan Mohr, Tobias Karl (2), Niklas Küpper (4), Nick Mayer, Alexander Bisch (5), Carlo Hartnagel, Max Engert (5).

Bericht: Mike Kinzie