Handballer der HSG Dittigheim/TBB rüsten sich für die kommende Verbandsligasaison
Nach dem an Spannung kaum zu überbietenden Last-Minute-Klassenerhalt in der vergangenen Verbandsligasaison laufen bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim schon seit Wochen die Vorbereitungen für die kommende Saison auf Hochtouren.
Der bestehende Kader bleibt zwar weitgehend zusammen, dennoch hinterlassen gerade die Abgänge von Torwartlegende Daniel Rakovic (Karriereende) und Rückraumschütze Lukas Schneider, der zu seinem Heimatverein TV Hardheim zurückwechselt, große Lücken, die nur schwer zu schließen sind. Ersetzt werden muss zudem Trainer Siegfried Schneider, der das Männerteam der HSG über viele Jahre erfolgreich gecoacht hatte. Zuletzt führte er die Mannschaft innerhalb von nur zwei Jahren aus der Bezirksliga Heilbronn/Franken über die Landesliga bis in die Verbandsliga.
Ein besonderer Coup gelang den HSG–Verantwortlichen nun mit der Verpflichtung der beiden Keupp-Zwillinge Martin und Thomas. Die beiden Handball Urgesteine aus Waldbüttelbrunn haben sich dieser Sportart seit frühester Jugend verschrieben. Ab den Minis durchliefen sie in ihrem Heimatverein alle Jugendteams und schafften mit ihren Leistungen anschließend den Sprung bis in die Bayernliga. Doch seit einigen Jahren ließen Beruf und Verletzungen den hohen Trainingsaufwand nicht mehr zu, was die beiden heute 30-jährigen veranlasste sportlich etwas kürzer zu treten. Martin trainierte in den letzten drei Jahren die Bayernliga-Reserve der DJK, die in der Bezirksoberliga beheimatet ist. Thomas wurde in dieser Zeit auf dem Spielfeld zum verlängerten Arm seines Bruders. Daneben unterstützte er die Abteilungsleitung auf vielfältige Weise. Er gestaltete die Homepage sowie die Saisonhefte und agierte bei den Bayernligaspielen der ersten Mannschaft in der heimischen Sporthalle als Hallensprecher.
Die Waldbüttelbrunner Handballer lassen das Zwillingspaar nur ungern ziehen und beide haben sich die Entscheidung ins Taubertal zu wechseln nicht einfach gemacht. Allerdings wollen sie nach den vielen erfolgreichen Jahren bei der DJK nun auch mal über den Tellerrand hinausblicken und etwas Neues anpacken.
Gerade Martin sieht die Zeit für gekommen, sich als Trainer und Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Schon deshalb freut er sich auf sein neues Betätigungsfeld als Coach der HSG. Bereits in der Schlussphase der letzten Saison konnte er sein neues Team zwei Mal im Wettkampf begutachten und ein Bild von der Mannschaft gewinnen. Er sieht einen großen Vorteil darin, dass das Team weitgehend zusammen bleibt und zeigt sich überzeugt die Verbandsliga auch in der kommenden Saison zu halten. Damit geht er konform mit Abteilungsleiter Dirk Wagner und TV-Vorstand Dieter Reichert, die beide den sicheren Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben haben.
Thomas fühlt sich am wohlsten im Rückraum, doch als Allrounder ist er fast auf jeder Position einsetzbar. Auch er freut sich auf sein neues Umfeld bei der HSG und möchte sich mit seiner Leistung voll in den Dienst der Mannschaft stellen.
Eines wird im Vorfeld schon klar. Die Keupps-Zwillinge sind regelrechte „Handballverrückte“ im positiven Sinn. Wer sie erlebt spürt sofort: Diese beiden sind für ihre Sportart nicht nur begeistert, sie „leben“ Handball. Sicher werden sie nicht nur im Spiel, sondern auch im Umfeld der HSG viele neue Ideen einbringen und damit den Handballsport in der Region weiter voranbringen. / Berthold Freund