HSG unterliegt beim Spitzenreiter TSV Wieblingen knapp mit 27:25
Schade, HSG! Dem Tabellenführer alles abverlangt, und dann doch mit leeren Händen nach Hause gefahren. Obwohl die Taubertäler als erklärter Außenseiter in Wieblingen antraten, muss man im Nachhinein feststellen, da wäre sogar ein Punktgewinn möglich gewesen. Aber in der enorm rutschigen Halle im Sportzentrum West, in der ein absolutes Haftmittelverbot gilt, hatten die Gäste wie befürchtet ihre Probleme mit den ungewohnt glatten Spielgerät und produzierten zu viele eigene Fehler. Die sonst so treffsicheren Torschützen Bodo, Rother und Reichhard vergaben ungewohnt viele Würfe, so dass man nach der Partie enttäuscht das Fazit ziehen musste: Mit Harz hätten wir hier sogar gewinnen können.
Trainer Martin Keupp hatte sich als Strategie für das Spiel entschieden, den Spielmacher der Wieblinger vom Anpfiff weg durch eine enge Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Das machte sich auch bezahlt, denn so kam der gewohnte Angriffsschwung beim Spitzenreiter nicht zustande. Die Gastgeber waren wohl auch etwas überrascht von der Gegenwehr des Tabellenvorletzten. So schafften sie es nicht, sich vom Gegner abzusetzen, im Gegenteil, die HSG konnte sogar im Laufe des ersten Abschnitts mehrmals in Führung gehen. Leider verpassten die Keupp-Mannen es wiederholt, die Führung auszubauen, weil durchaus vorhandene Chancen nicht genutzt werden konnten. So stand es Sekunden vor dem Pausenpfiff 11:11 unentschieden.
In der letzten Sekunde kam es dann zu der letztlich spielentscheidenden Situation: Die Unparteiischen verhängten einen überaus zweifelhaften Strafwurf gegen die Gäste, und zu allem Überfluss stellten sie auch den Abwehrspieler für zwei Minuten vom Platz. Darüber regte sich ein HSG-Spieler auf der Bank so lautstark auf, dass auch er noch mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Wieblingen verwandelte den Siebenmeter, und die HSG ging nicht nur mit einem Rückstand in die Pause, sondern musste den zweiten Durchgang mit einer doppelten Unterzahl beginnen. Diesen Vorteil nutzte der TSV dann um auf 14:11 zu erhöhen.
Das war es dann eigentlich für die Gäste gewesen, denn obwohl sie zu keinem Zeitpunkt aufgaben, konnten sie diesen Rückstand nicht mehr egalisieren. Mit dem Willen, unbedingt schnell wieder den Anschluss zu schaffen, wurden die Angriffe nun überhastet abgeschlossen, und wegen der bereits erwähnten Wurfprobleme blieben diese Versuche weitestgehend erfolglos. Fast sieben Minuten dauerte es, ehe der HSG das erste Tor in Halbzeit zwei gelang. Wieblingen nutzte diese Phase und zog bis auf 18:13 davon, die erste und einzige Fünftoreführung. Aber die HSG ließ sich nicht entmutigen. Jetzt begann die starke Zeit des eingewechselten Torhüters Martin Klotz, der mehrfach glänzend parierte, sowie von Tobias Ehler, der nun im Angriff Verantwortung übernahm und sich mehrfach erfolgreich durch die TSV-Abwehr tankte. Tor um Tor kämpften sich die Gäste heran, und beim 26:24 in der 59. Spielminute war man bis auf zwei Treffer am TSV dran. Der Tabellenführer machte dann allerdings mit dem 27. Tor dreißig Sekunden vor Schluss „den Sack zu“, ehe Simon Lippert fast mit dem Schlusspfiff noch ein letztes Mal verkürzte.
Für die HSG spielten und trafen: Chris Gluhak, Martin Klotz (beide Tor), Felix Rother (6/4), Tobias Ehler (4), Simon Lippert (1), Tizian Hartmann (2), Felix Maier (1), Tobias Karl (2), Moritz Reichhard (2), Fabian Hintzsche, Felix Bloser (3), Samuel Hilpert, Elias Liebe, Viktor Bodo (4)
Bericht: Mike Kinzie