Hausherren liefern beim 28:25 gegen Ispringen ein „Verballerfestival“

„Wir haben es uns heute selber sehr schwer gemacht“ lautete das Fazit von Coach Thomas Keupp im Tauber-Talk nach dem Heimspiel gegen den TV Ispringen. Dabei hatte es über weite Strecken der ersten Halbzeit keineswegs nach einem Zittersieg ausgesehen. Die HSG-Abwehr stand sehr gut, und hinter deren sicheren Rückhalt erwies sich Chris Gluhak im Tor als nahezu unüberwindlich. So hatten die Gäste nach einer Viertelstunde gerade einmal zwei Tore erzielt, und erst in der 22. Minute gelang ihnen der víerte Treffer. Hätte die HSG in dieser starken Phase nicht reihenweise klare Torchancen versiebt – unter anderen wurden drei Strafwürfe vergeben – hätte der Gastgeber weit höher als 8:4 führen müssen. Es ist aber anzuerkennen, dass die Gäste zu keinem Zeitpunkt aufsteckten, und so bis zum Pausenstand von 12:9 für die HSG noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten.

Bereits in der Schlussphase des ersten Abschnitts hatte Ispringen mit einer Manndeckung gegen Viktor Bodo begonnen, dem HSG-Angriff den Schneid abzukaufen. Dies setzten die Gäste nach der Pause fort, und agierten dazu zeitweise mit einer offensiven Deckung gegen den Halblinken der Hausherren. Damit war den Angriffsbemühungen der Heimmannschaft spürbar ein Knüppel zwischen die Beine geworfen. Phasenweise hilflos agierte die HSG, riskierte unnötige Anspiele an den Kreis und kassierte nach unprovozierten Fehlern einige Gegentreffer durch schnelle Konter. Besonders in diesem Spielabschnitt machte sich das Fehlen von Felix Rother schmerzhaft bemerkbar, der mit seinem Tempo und seiner Wendigkeit die Räume in der offensiven Deckung hätte nutzen können. Hinzu kam, dass die Abwehr kaum noch Zugriff auf die Gästeangreifer bekam, die immer wieder im Nahbereich zwischen sieben und acht Metern unbedrängt zu Sprungwürfen kamen. Von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, bekam jetzt auch Gluhak im Tor kaum noch eine Hand an den Ball. So kam Ispringen immer näher heran, und konnte in der 48. Minute tatsächlich zum 19:19 ausgleichen.

Doch wie schon in einigen knappen Spielen zuvor zeigte sich, dass bei der HSG der Kampfgeist stimmt, und dass das Team nicht einknickt, wenn es einmal nicht so läuft. In dieser entscheidenden Phase der Partie, als von links bei der HSG überhaupt nichts mehr kam, sprang die rechte Angriffsseite erfolgreich in die Bresche. Florian Brezina auf Halbrechts und Jonathan Mohr auf Rechtsaußen erzielten in den zehn Minuten zwischen der 40. und der 50. Minute alleine fünf Tore, die die HSG immer knapp in Führung hielten. Viktor Bodos Treffer zum 24:21 sieben Minuten vor dem Ende brachte erstmals wieder eine scheinbar beruhigende Dreitoreführung, und in den Minuten danach hatten die Hausherren dreimal bei Tempogegenstößen die Chance, den Sack zuzumachen. Aber es sollte nicht sein, und so kam Ispringen in der 58. Minute noch einmal auf 25:24 heran. Aber letztlich ließ sich die HSG nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, und mit zwei Tempogegen-stoßtoren blieb es letztlich Mohr vorbehalten, den hart umkämpften Sieg „einzutüten“. Da auch die im Klassement vor den Taubertälern platzierte HSG Walzbachtal gewann, konnte man zwar in der Tabelle keinen Rang gutmachen, vergrößerte aber den Abstand zu den Abstiegsrängen und machte einen weiteren Schritt in Richtung des Saisonziels Klassenerhalt.

Für die HSG spielten und trafen: Chris Gluhak, Mike Biesinger (beide Tor), Florian Brezina (3), Tizian Hartmann (3), Steffen Gärtner (1), Jonathan Mohr (4), Tobias Karl (2), Tobias Ehler, Viktor Bodo (6), Niklas Küpper (1), Nick Mayer (2), Alexander Bitsch (3), Max Engert (3), Martin Keupp.

Mike Kinzie