Handballkrimi endet unentschieden

Aufsteiger Rintheim entführt beim 27:27 einen Punkt bei der HSG

Ein ganz hartes Stück Arbeit war das erste Heimspiel der Saison für die Herren der HSG Dittigheim/ TBB. Verbandsligaaufsteiger TSV Rintheim bot sechzig Minuten lang mitreißenden Tempohandball, bestrafte Fehler der Gastgeber mit einem schnellen Gegenstoß nach dem anderen, und nach Torerfolgen der HSG konterte man über die „Schnelle Mitte“ mehrmals direkt erfolgreich. So rannten die Keupp-Mannen über weite Strecken hinterher und konnten am Ende sogar noch froh sein, wenigstens einen Punkt im Taubertal zu behalten.

Beim anschließenden Tauber-Talk zeigten sich beide Trainer insgesamt zufrieden mit einem gerechten Unentschieden. Der Gästetrainer zeigte sich beeindruckt von der Stimmung, welche die 150 zugelassenen Zuschauer in die Halle brachten. Mit der Leistung seines Teams war er zufrieden. Dieser Tempohandball zeichne sein Team aus, so spiele man seit Jahren, und so sein man auch in die Verbandsliga aufgestiegen. Dass es in TBB schwer werde, etwas Zählbares zu holen, habe man gewusst. Heimcoach Martin Keupp konnte mit dem Punktgewinn leben, haderte aber damit, dass eine Reihe seiner Spieler doch deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben war. Nach dem Spielverlauf sei das Remis in Ordnung, aber bei einer besseren Ausschöpfung der eigenen Leistungsfähigkeit wäre auch dieser starke Gegner zu schlagen gewesen.

Bis zum 9:9 in der 19.Spielminute wogte das Geschehen hin und her, doch dann schwächte sich Rintheim durch Zeitstrafen in der 19. und der 22. Minute selber, und die HSG nutze jede Überzahl zu jeweils 2 Toren, so dass man sich mit 13:9 erstmals etwas absetzen konnte. Bei einem schnellen Konter bot sich sogar die Gelegenheit, auf fünf Tore Vorsprung zu erhöhen, doch einen übereilten Bodenpass konnte der völlig frei durchbrechende Tizian Hartmann nicht erlaufen, und Rintheim konnte mit einem erfolgreichen Konter auf drei Tore verkürzen. Die Gäste bekamen dadurch enorm Aufwind und kamen beim 14:13 wieder bis auf ein Tor heran. Dann unterlief kurz vor dem Pausenpfiff einem TSV-Spieler beim Tempogegenstoß der HSG ein eher unglückliches Foulspiel, für das er vom Schiedsrichtergespann mit der Roten Karte bestraft wurde. Diese erneute Überzahl nutzte die HSG, um sich bis zur Halbzeit mit 16:13 nach vorne zu werfen.

Wer dachte, das gäbe der Heimelf ein wenig Sicherheit, sah sich getäuscht: Gleich nach der Pause, noch in Unterzahl, verkürzte Rintheim auf 14:16 und gab so den Startschuss zu einem hektischen und ziemlich wilden Auf und Ab auf dem Spielfeld. Auffällig war, wie die HSG mit zunehmender Hektik immer unsicherer wurde. Die technischen Fehler nahmen wieder zu, einige allzu optimistische Anspielversuche in Richtung Kreisläufer wurden abgefangen und mit Tempogegenstoßtoren bestraft. Zum Glück für die Gastgeber zeigte Youngster Ove Villmann im Tor eine Klassepartie und verhinderte mehrmals mit Glanzparaden, dass die Gäste näher herankamen oder gar ausgleichen konnten. Auch Dennis Orf, der im ersten Abschnitt völlig neben sich zu stehen schien und nur durch Fehlwürfe und Fehlpässe aufgefallen war, explodierte im zweiten Durchgang und kam auf insgesamt 5 Torerfolge. Unverständnis bei den Zuschauern, als nach 50 Minuten der bärenstarke Villmann ausgewechselt wurde. Torwartkollege Gluhak, der in dieser entscheidenden Phase völlig kalt ins Spiel geworfen wurde, kassierte innerhalb weniger Minuten vier Gegentore, ohne auch nur eine Hand an den Ball zu bringen. Keupp reagierte und tauschte Villmann wieder zurück ins Tor, der so letztlich zum Garant des einen gewonnen Punktes wurde. Beim 27:27 in der letzten Spielminute hatte die HSG Angriff und ein Sieg schien damit im Bereich des Möglichen, doch für alle überraschend entschied der Torschiedsrichter in einer Szene fernab vom Ball auf ein Offensivfoul der HSG. Nun hatte Rintheim noch die Siegchance, doch es gelang der HSG, die verbleibenden Sekunden ohne Gegentor zu überstehen.

Für die HSG spielten und trafen: Villmann, Gluhak (beide Tor), Rother (9/3), Orf (5), Maier (3), Hartmann (2), Karl (3), Nass (2), Reichhard (2), Küpper (1), Engert, Bloser, Ackermann, Block (n.e.)

Bericht: Mike Kinzie