Ohne Felix Rother, Felix Bloser, Elias Liebe, Viktor Bodo und Tobias Karl musste die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim nach Weinheim reisen. Bis in die 55. Minute rannten die Taubertal-Handballer einem Rückstand hinterher, nur um das Spiel doch noch zu drehen.
Aus personeller Sicht sah sich das Trainer-Trio der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim der bisher wohl schwersten Aufgabe der Saison gegenüber. Mit den Ausfällen von Felix Rother, Viktor Bodo, Felix Bloser, Elias Liebe und Tobias Karl fehlten Schlüsselkräfte komplett, der Rest der Mannschaft trainierte unter der Woche mehr angeschlagen als fit. Beim Blick auf den dünnen Kader war ein regelrechter Kampf in Weinheim vorprogrammiert. Kombiniert mit den bisher teilweise wenig überzeugenden Auswärts-Auftritten der HSG und dem fehlenden Haftmittel auf dem Spielball, ging der Start in die Partie sprichwörtlich in die Hose.
Die erste Halbzeit teilte sich in zwei unterschiedliche Viertelstunden. Zu Beginn der Partie zeigten die Hausherren der HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach ihre Dominanz im Rückraum und erspielten sich eine komfortable Führung. Erst nach 15 Minuten sollte der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim der dritte Treffer gelingen, Samuel Hilpert netzte zum vernichtend anmutenden 3:8. Wenn sich auch die HSG in der Folge leicht verbessert zeigte, ließ sich die Heimmannschaft den starken Auftakt bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr nehmen. Mit einem Rückstand von 12:18 ging es in die Kabinen.
Jedem in der Halle war klar, dass sich die zweite Hälfte nur zugunsten der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim drehen kann, wenn das Spiel komplett auf links gedreht wird. Und genau das sollte die König/Engert/Stein-Truppe abliefern. Der in den ersten 30 Minuten so löchrige Abwehrverbund fand plötzlich zueinander, das Torwartspiel der HSG erwachte aus dem Auswärts-Schlaf und die Fehlerquote im Angriff minimierte sich. Über die Spielstände 15:20 (35.), 19:21 (43.) und 22:23 (47.) zeichnete sich eine hoch spannende Schlussphase ab. Es dauerte bis in die 50. Minute, ehe Felix Maier mit einem seiner 16 Tore an diesem Tag den ersten Ausgleich der Partie seit dem 1:1 in der 2. Minute besorgte. Die Hausherren aus Weinheim und Oberflockenbach hielten weiter dagegen und gingen erneut mit 24:25 aus Sicht der HSG in Führung, doch sollte erneut Maier in der 53. Minute ausgleichen. Das Spiel stand auf Messers Schneide, in der 54. Minute brachte Tim Schneider die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim erstmals in Führung (26:25). Angepeitscht von der grandios unterstützenden HSG Fanzone wollten sich die Grün-Weißen die Überraschung nicht mehr nehmen lassen, dennoch stand es in der 57. Minute nach einem Treffer von Klaus Beulich beim Stand von 26:26 erneut unentschieden.
Entscheidende Auszeit
Im exakt richtigen Moment legte HSG-Trainer Philipp König die Auszeit-Karte auf den Zeitnehmertisch. Mit noch zwei Minuten auf der Uhr brachte abermals Felix Maier die HSG mit 27:26 in Führung, die Abwehr vor Torhüter Christian Gluhak rührte Beton an und Moritz Reichhard entschied in der Schlussminute mit seinem Tor zum 28:26 das Spiel. Den letzten Ballbesitz verspielten die Hausherren, sodass Felix Maier mit einem Konter den Endstand von 29:26 eintütete.
Nach dieser Achterbahnfahrt in Weinheim fällt ein Urteil über die Leistung der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim schwer. Zweifelsohne zeigt der späte Sieg jedoch den Charakter der Mannschaft. Nun gilt es die Mannschaft auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Am kommenden Samstag gastiert der SV Waldhof Mannheim im Tauberbischofsheim.
HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach: Labs (10), Scheurich (6), Beulich (4), Ulitzka (2), Knapp (2), Weigold (1), Schneider (1), Reinemuth, Nethövel, Koob-Lautenbach, Sasha Knauer, Kinscherf, Hornstein, Beckerle.
HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim: Maier (16), Reichhard (5), Ehler (4), Hartmann (2), Schneider (1), Hilpert (1), Schäfer, Klotz, Gluhak, Esser, Böhlecke, L. Bauer, J. Bauer.
Bericht: hsg