HSG mit Zittersieg

Nach dem gewonnenen Derby war im Taubertal die Euphorie groß, doch galt es für das Heimspiel gegen den TV Hemsbach eine konzentrierte Leistung auf die Platte zu bringen, um den Schwung mitzunehmen. Dies gelang nur bedingt, sodass am Ende ein 7-Meter-Strafwurf kurz vor Ende der Partie die Entscheidung bringen sollte.

Das Thema des neuen Handball-Jahres bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim bleibt  weiter die Konstanz. Zwei Auswärtsspiele (Schriesheim, Plankstadt II) gingen verloren, zwei Auftritte in heimischer Halle (TSV Rot-Malsch II, HG Königshofen/Sachsenflur) wurden gewonnen. Mit dieser Bilanz ging das Team vom Trainer-Trio König/Engert/Stein in das Heimspiel gegen den TV Hemsbach. Die Marschroute war klar: Die Derby-Leistung bestätigen und erstmals Konstanz in das eigene Spiel bringen. Gelingen sollte das nur bedingt, doch wackelte die HSG nur und fiel nicht.

Umkämpfte erste Halbzeit

Mit dem Anpfiff in der Grünewaldhalle begann eine umkämpfte Partie. Aufseiten der HSG fehlte neben dem weiterhin verletzten Felix Maier Spielmacher Felix Rother und gerade im Angriffsspiel machte sich dieser Ausfall deutlich bemerkbar. Wie schon im Derby gegen die HG Königshofen/Sachsenflur (36:23) stabilisierten die Kapitäne und Abwehrchefs Tobias Ehler und Tobias Karl die Abwehr, nur haperte das zuletzt so überzeugende Umschaltspiel. Über die Spielstände 2:2 und 4:4 erspielten sich die grünen Hausherren eine kleine erste Führung. Nach 18 Minuten zeigte die Anzeigetafel den Stand von 8:5, das Spiel schien in Richtung der HSG zu kippen. Doch bot der TV Hemsbach trotz arger personeller Probleme den erwartet großen Kampf. Die König/Engert/Stein-Truppe ließ den Faden der ersten Führung abreißen, sodass mit vielen technischen Fehlern und schwachen Abschlüssen die Gäste kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 10:10 ausgleichen konnten.

Von Konstanz kann mit Blick auf die ersten 30 Minuten nicht die Rede sein. Der zweite Durchgang startete ähnlich der ersten Halbzeit mit einem offenen Schlagabtausch. Viktor Bodo eröffnete mit seinem Tor zur 11:10-Führung, Christian Bähr glich wenig später aus. Das Spiel wiederholte sich zum 12:12 und 13:13, ehe die HSG erneut in einer besseren Phase die eigene Stärke aufblitzen ließ und nach 41 Minuten mit 16:13 führte. Ebenfalls identisch zum ersten Durchgang glichen die Gäste wenig später aus und drehten die Partie in der Folge vollkommen. In Minute 46 netzte Marcel Heide zum 17:18, beim Stand von 19:22 lag die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim ein erstes Mal mit drei Toren im Hintertreffen (54.). Nun galt es Moral zu zeigen, der Schlussspurt hatte noch einiges in petto. Die HSG-Trainer nutzten ihre letzte Auszeit, um die Grün-Weißen einzuschwören und die Worte der Trainer sollten Früchte tragen. Tim Schneider und Viktor Bodo verkürzten auf 21:22 und in einer zweifelsohne spielentscheidenden Szene hielt Torhüter Christian Gluhak einen 7-Meter-Strafwurf von Christian Bähr.

Mit noch 40 Sekunden auf der Uhr sollte der an diesem Tag entscheidende Viktor Bodo mit seinem Tor zum 22:22 den Ausgleich besorgen. Durch eine harte Abwehraktion bei dem Wurf von Bodo verabschiedete sich Cohn Brückmann mit einer 2-Minuten-Zeitstrafe, zuvor mussten bereits Marcel Heide und aufseiten der HSG Felix Bloser das Feld für die letzten Sekunden verlassen. Im letzten Angriff des TV Hemsbach standen also vier TV-Spieler gegen fünf HSG-Spieler auf dem Feld. Hoch konzentriert und sehr agil verteidigten die Hausherren das letzte Anlaufen der Gäste und zwangen Alexander Zschätzsch zu einem technischen Fehler. Dieser wurde mit noch weniger als zehn Sekunden auf der Uhr mit einem Freiwurf geahndet, der Spieler des TV Hemsbach ließ sich beim Ablegen des Balls nach Sicht der Schiedsrichter zu viel Zeit und verhinderte so das schnelle Ausführen der HSG. Der Regel nach wird ein derartiger Verstoß in den Schlusssekunden einer Partie mit einer Disqualifikation und direktem 7-Meter-Strafwurf geahndet. Zu diesem trat Viktor Bodo an und mit der Schlusssirene sichert er der HSG den 23:22-Sieg.

Nach diesem wilden Spielverlauf kann sich die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim nur über die zwei gewonnen Punkte freuen, das “Wie” wird in der Endabrechnung wohl keine Beachtung mehr finden. Im positiven Sinne bleibt die Mannschaft von Philipp König, Max Engert und Michael Stein in eigener Halle verlustpunktfrei, die Leistung der Gäste, die die HSG an den Rand einer Niederlage kämpften, muss an dieser Stelle jedoch hervorgehoben werden. Außerdem muss sich die Mannschaft bei der grandiosen Kulisse, der HSG Fanzone und allen Anhängern bedanken – ohne diesen Support wären Comebacks wie dieses nicht möglich. Mit einem spielfreien Wochenende vor der Brust bereitet sich die Taubertal-Truppe auf die nächste Heim-Aufgabe vor. Am 25. Februar gastiert um 19:30 Uhr die TSG Plankstadt II in Tauberbischofsheim

Bericht: hsg

Viktor Bodo - HSG Dittigheim:Tauberbischofsheim