HSG verliert in letzter Sekunde

Der Vergleich der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim entscheidet sich in letzter Sekunde durch das Siegtor der Gäste der SG Heidelberg-Leimen. Der Spielverlauf ist ein Sinnbild der bisherigen HSG-Saison.

Zunächst starteten die Handballer der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim mit einer erfreulichen Nachricht in das Handball-Jahr 2024. Was in der Trainingswoche noch allenfalls erträumt werden konnte, wurde um 19:30 Uhr Wirklichkeit. Nach schwerer Verletzung kehrt Tobias Ehler zurück auf die Platte. Womit jedoch bereits die rein positiven Aspekte des elften Saisonspiels erzählt wären. Angekommen im Spiel, präsentierte die HSG ein Sinnbild der bisherigen Saison. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren um Rother, Karl und Bodo, wenn auch bis zum Stand von 5:5 in der 10. Minute die gut eingestellte SG Heidelberg-Leimen mithielt. Durch Tore von Viktor Bodo und Christoph Böhlecke und erste Paraden von Christian Gluhak erspielte man sich einen ersten kleinen Vorsprung (7:5). Dieser hielt vorerst, sodass nach 17 Minuten die Anzeigetafel 10:8 zeigte.

Danach präsentierte die Engert-/Stein-Mannschaft jedoch die bereits oft gesehene fehlende Konstanz der aktuellen Spielrunde. Durch unkonzentrierte Abschlüsse und bestenfalls “mutige” Anspiele an den Kreis lud man die Gäste zurück in die Partie ein. In der 28. Minute sollte Phil Nitze sogar die erste Führung der SG HD-L besorgen (12:13). Die HSG zeigte, wie schon so oft in dieser Runde, Moral. Tobias Karl, diesmal sinnvoll in Szene gesetzt, glich aus, Felix Rother macht es fünf Sekunden vor dem Halbzeitpfiff selbst und bringt die Taubertal-Handballer mit 14:13 in Führung.

An sich war die HSG die deutlich bessere Mannschaft, nur brachte man sich immer wieder selbst in die Bredouille. Gute Phasen mit konzentriertem Angriffs- und Abwehrspiel mit resultierenden Führungen wechselten sich mit völlig unnötigen Schwächephasen ab. Damit ist auch bereits der Spielfilm der zweiten Halbzeit vorausgesagt. Zunächst kommt die HSG gut aus der Kabine. Nach dem Ausgleich von Daniel Weigel bringen Elias Liebe und Felix Rother den 2-Tore-Vorsprung zurück (16:14). In der 37. Minute liegt die HSG mit 16:18 im Hintertreffen. In der 43. Minute führt die HSG durch ein Tor Viktor Bodo erneut mit 20:19 und im Hinblick auf die Schlussviertelstunde sollte der vierte Heimsieg quasi sicher wirken.

Die wohl stärkste Phase der Hausherren bringen die HSG innerhalb von fünf Minuten zu einer 4-Tore-Führung. Beim Stand von 25:21 in der 52. nimmt die SG HD-L-Bank eine Auszeit, die sich lohnen sollte. Im Anschluss überschlagen sich die Ereignisse. Direkt nach dem Timeout verabschiedet sich Abwehr-Chef Tobias Karl mit seiner dritten Zeitstrafe und der folgenden Disqualifikation vom Feld. Die Gäste verkürzen auf 25:22. Um im Angriff für Gleichzahl zu sorgen, verlässt Gluhak das Tor. Die Rechnung geht auf, Mattis Reinholdt stellt zurück auf 26:22. Es schien der erste Rückschlag der Zeitstrafe für Karl überwunden, die HSG auf Siegkurs, doch schwächte man sich durch eine vorentscheidende Zeitstrafe für Felix Rother direkt erneut (54.). Nun lehnten die nun clever und offensiv im Abwehrverbund agierenden Gäste die Einladung nicht mehr ab. Innerhalb von zwei Minuten und 24 Sekunden egalisierte Paul Bickerle und Maurice Pape den Spielstand, 26:26 und noch etwa vier Minuten auf der Uhr.

Nun zog die HSG-Bank die Timeout-Karte, doch verpuffte augenscheinlich jegliche Absprache. Bereits in der Schlussminute sollte Mattis Reinholdt mit seinem zweiten Treffer erneut für den Ausgleich sorgen, jedoch war es in der Schlusssekunde Maurice Pape, der mit seinem siebten Treffer den vernichtenden 27:28-Endstand besiegelte.

Damit startet die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim mit einer Niederlage in das neue Jahr. “Wir haben heute in den entscheidenden Momenten falsche Entscheidungen getroffen. Unser Kader ist dünn, das ist bereits die ganze Runde so, doch sind daran gerade unsere jungen Spieler bislang stets gewachsen. Wir haben viel früher die Chance, den Sack zuzumachen und machen es nicht. In den letzten zehn Minuten tun uns dann zwei Zeitstrafen für Leistungsträger enorm weh. Aber ich weiß, dass wir auch aus dieser Erfahrung lernen werden und kommende Woche mit noch mehr Motivation in der Halle stehen”, fasst Max Engert zusammen.

HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim: Rother (6), Bodo (6), Karl (5), Liebe (3), Ehler (3), Reinholdt (2), Böhlecke (2), T. Schneider, F. Schneider, Scheler-Eckstein, Hilpert, Gluhak, L. Bauer, J. Bauer.

SG Heidelberg-Leimen: Pape (7), Bickerle (7), Mohr (5), Weigel (3), Nitze (2), Kammler (2), Tanriverdi (1), Konstantinidis (1), Schlöder, Letunic, Krambs, Heck, Capdeville, Bitsch.

Tobias Ehler wieder mit dabei