Nach einer schweren Rückrunde mit zahlreichen Rückschlägen möchte die HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim vor heimischer Kulisse die Runde gebührend beenden.
Ganz so leicht wie erhofft, dürften die letzten Schritte der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim in Richtung des letzten Spiels der Saison 2022/23 nicht vonstattengehen. Vor nicht allzu vielen Wochen hatte man sich im Taubertal noch über eine mögliche Meisterschaft und die direkte Rückkehr in die Verbandsliga Gedanken gemacht, doch ist die König/Engert/Stein-Truppe mit einem schon jetzt sicheren dritten Platz in der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber davon mittlerweile weit entfernt.
Fehlende Konstanz
In der Endabrechnung muss schonungslos konsterniert werden, dass im Spiel der HSG über die gesamte Runde hinweg die Konstanz gefehlt hat. Selbst in Spielen, die schlussendlich deutlich gewonnen wurden, versteckten sich schwache Phasen. Diese Phasen wurden zeitweise überwunden, gerade zum Ende der Saison hin, zahlte die HSG jedoch bitteres Lehrgeld. So überrascht der statistische Blick bereits vor dem letzten Spiel der Saison wenig. Die HSG wird auch nach dem finalen Spieltag den deutlich besten Angriff der Liga stellen – mit dann jedoch auch sicherlich mehr als 700 Gegentoren kämpft man um den unliebsamen Titel der schlechtesten Abwehr gleichermaßen mit. Doch bleiben diese statistischen Bewertungen dem Trainerteam für die Zeit nach der letzten Partie überlassen.
Mit der HSG Weschnitztal II gastiert am Samstag das abgeschlagene Tabellenschlusslicht in Tauberbischofsheim. Bisher konnte sich die Zweitvertretung noch keinen Punkt erspielen, der Abstieg der Gäste steht bereits seit mehreren Spieltagen fest. Das Tabellen-Bild darf jedoch keinen Anlass zum Nachlassen bieten, die Partie darf auf keine zu lockere HSG-Schulter genommen werden. Schon rein aus der jüngeren Vergangenheit, mit nur zwei Siegen aus sechs Spielen, darf dieser letzte Auftritt nicht unterschätzt werden. Zum anderen war bereits das Hinspiel in Mörlenbach eines dieser Spiele, in denen die HSG bei weitem nicht ihr bestes Gesicht präsentierte. Wie so oft im Hinrunden-Zirkus preschten die Taubertal-Handballer mit viel Tempo in die Partie und erspielten sich früh eine komfortable Führung, bereits nach 18 Minuten führte man im Dezember letzten Jahres mit zehn Toren (15:5). Dieser Vorsprung blieb bestehen, nach 40 Minuten netzte Tobias Ehler zum 27:16 und damit zur 11-Tore-Führung. Doch legte die Schlussphase einen leider mittlerweile gewohnt faden Beigeschmack über den Sieg. Bis zum Schlusspfiff kam die HSG auf starke 40 Tore, doch wurde der HSG Weschnitztal in den finalen 20 Minuten so viele Freiräume gelassen, dass auch den damaligen Hausherren 33 Treffer gelingen sollten.
Es steckt zweifelsohne Leben in der bereits abgestiegenen Mannschaft aus Mörlenbach. Zuletzt wehrte sich die HSG gegen ambitioniert und emotionalisiert aufspielende Mannschaften deutlich zu wenig, sodass nun vollkommen verdient andere Mannschaft auf besseren Tabellenplätzen stehen. Die letzte Aufgabe der Saison ist daher klar: „Wir wollen zeigen, dass wir schon jetzt aus dieser Saison gelernt haben. Oft haben wir, wenn wir auch davor gewarnt haben, Spiele unterschätzt oder zu früh in Partien abgeschaltet. Auch im Hinspiel gegen Weschnitztal. Die Mannschaft möchte zeigen, dass uns schon jetzt, das nicht mehr passiert. Unsere Fans haben einen würdigen Saisonabschluss dieser guten Runde schlichtweg verdient“, fasst Philip König zusammen.
Bericht: hsg