Der TSV Buchen unterstreicht mit einem stark en Auftritt im Landesliga-Spitzenspiel bei der HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim seine Aufstiegsambitionen deutlich.
Nach den 60 intensiven Handball-Minuten in der Tauberbischofsheimer Grünewaldhalle bot sich den Zuschauern ein „typisches Sportbild“: Spieler und Fans der einen Mannschaft feierten ausgelassen den Sieg, die Akteure der Unterlegenen kauerten enttäuscht am Boden. Die Hüpfenden – das waren die Buchener, denn die benötigen nach dem überraschend deutlichen 35:28-Sieg beim Tabellenzweiten nun nur noch zwei Siege aus den letzten vier Saisonspielen, um die Meisterschaft in der Landesliga zu feiern. „Wir freuen uns heute über den Sieg, aber noch nicht über die Meisterschaft. Wir müssen noch liefern“, sagte TSV-Trainer Sebastian Wiener im FN-Gespräch. Doch bei aller Ernsthaftigkeit: Die große Freude über diesen Erfolg konnte er nicht verbergen. Ein Spieler huschte vorbei und reichte dem Coach ein hopfenhaltiges Kaltgetränk. Wiener nahm grinsend an.
Der 37-Jährige führte den Erfolg der Seinen darauf zurück, dass sein Team mit den bereits drei Punkten Vorsprung im Rücken freier habe aufspielen können als die HSG. Eine Ansicht, die Philipp König, zusammen mit Michael Stein und Max Engert Coach der unterlegenen Taubertäler, teilte: „Wir mussten gewinnen und hatten Druck. Buchen ist mit dieser Situation besser umgegangen als wir.“ Wiener fügte an, dass sein Team das Spiel „zu 80 Prozent in der Abwehr gewonnen hat“.
Recht simpel düpiert
Die Buchener boten an diesem Samstagabend einfach mehr Leistungsdichte – im Angriff und in der Abwehr. Keiner fiel ab. Der Blick auf die Torschützen (HSG acht, TSV fünf) mag diese Erkenntnis zunächst nicht unterstreichen, aber „auf der Platte“ war aber klar ersichtlich, dass die Gäste vom Handballerischen her die bessere Mannschaft waren. „Uns ist es heute nicht gelungen, unsere Leistungsträger in Szene zu setzen“, analysierte Philipp König. Gegen das resolute Zupacken in der Abwehr fanden die Gastgeber keine Mittel. Umgekehrt kamen die Buchener zu einige einfach Toren, weil sich die HSG ein ums andere Mal recht simpel düpieren ließ. Hervorgehoben sei noch Folgendes: Mit Blick auf die Zeitstrafen und Roten Karten könnte man denken, es sei ein recht unfaires und hartes Spiel gewesen. War es aber nicht. Die Akteure pflegten auf und neben dem Feld einen äußerst sportlichen Umgang miteinander.
Trotz aller Vorsicht ist es freilich klar, dass sich der TSV Buchen intensiv mit der kommenden Verbandsliga-Saison beschäftigt. Man werde, so Trainer Sebastian Wiener, nun keine verrückten Sachen machen, sondern, sollte es jetzt tatsächlich so kommen, die Aufgabe eine Klasse höher mit den eigenen Leute angehen. „Langzeitverletzte kommen zurück, dazu stoßen Spieler aus der eigenen Jugend in den Kader der Seniorenmannschaften. Und die Jungs aus der jetzigen Mannschaft werden sich die Verbandsliga sicher nicht entgehen lassen“, sagte der Coach, der selbst für die kommende Spielzeit zugesagt hat und somit in seine achte Saison als TSV-Trainer gehen wird. Zunächst ging er aber mal zurück zu seiner Mannschaft und ließ sich überraschen, ob denn nun nach der Rückfahrt in Buchen eine Spontan-Fete geplant war.
Nach Party war Philipp König sicher nicht zumute. Und ganz so weit ist man mit den Planungen bei der HSG Tauberbischofsheim/Dittigheim auch noch nicht. „Mit den jetzigen Zusagen für die nächste Runde sind wir zufrieden“, informierte Trainer Philipp König. Allerdings kündigt sich offenbar eine Veränderung im Trainerteam an. Darüber möchte der Verein in Kürze allerdings selbst informieren.
Dittigheim/Tauberbischofsheim: Klotz, Gluhak (beide Tor), Rother (3), Böhlecke, Maier (4), Schäfer, Schneider (1), Ehler, Hartmann, Karl (3); Reichhard (9), Bloser (1), Hilpert (2), Bodo (5),
Buchen: Nirmaier, Kraft (6), Zaiser, Weber (12), Große, Beck , M. Weis, J. Weis (4), Schmitt (8), Röckel (5).